Der Verein Center sursilvan d’agricultura fördert den Dialog zwischen der Berglandwirtschaft, einem naturnahen Tourismus und dem lokalen Gewerbe. Verschiedene innovative Projekte sind dank des Vereins in den letzten Jahren entstanden, welche finanziell auch vom Kanton Graubünden, dem Bundesamt für Landwirtschaft und der Schweizer Berghilfe unterstützt wurden. Wir danken unserem Partner Nationalparkprojekt Parc Adula sowie unseren Sponsoren Repower und Raiffeisen für die finanzielle Unterstützung unser Projekte und Initiativen!
Mittels Veranstaltungen und verschiedenen Angeboten eröffnet der Verein Center sursilvan d’agricultura der Schweizer Bevölkerung und Gästen aus aller Welt die Stalltüre zur Berglandwirtschaft und zu den Naturwundern der Gebirgswelt. Schulklassen und Gruppen können die Alpwirtschaft hautnah miterleben, die Herausforderungen der Berglandwirtschaft kennenlernen oder den Gebirgswald erkunden.
Gegründet wurde der Verein aus engagierten Menschen, die eng mit der Landwirtschaft verbunden sind. Heute besteht der Vorstand aus Vertretern der verschiedenen Projekte sowie des Kloster Disentis – viele von ihnen sind Biobauern aus der oberen Surselva. Die Geschäftsstelle im Klosterhof Disentis arbeitet an der Projektentwicklung sowie an der Umsetzung der laufenden Projekte.
Seit März 2024 arbeitet Sara Hoch für den Verein. Den Vorstand des Vereins bilden Marcus Duff (Präsident seit 2024), Amanda Deplazes, Anna Durschei und Pater Theo Theiler. Cedric Flepp ist für die Buchhaltung zuständig und Lisa Walder für die Mitgliederverwaltung.
Aufbau einer Vermarktungs- und Vertriebsorganisation für regionale Produkte und Dienstleistungen
Im Rahmen eines PRE (Projekt regionale Entwicklung) in der Val Medel soll eine Vertriebs- und Vermarktungsorganisation für Produkte und Dienstleistungen aus der Region aufgebaut werden. Das Ziel der Organisation und deren Tätigkeiten ist die Inwertsetzung von regionalen Produkten und Dienstleistungen sowie die Schaffung eines Angebotes für die Koordination und Beratung von Produzenten, Distributoren wie auch für Interessenten und Kunden. Während der Grundlagenetappe des PRE fungiert das Center sursilvan d'agricultura als Trägerschaft für das Teilprojekt und erarbeitet zusammen mit dem PRE-Projektleiter Roland Cajacob die Grundlagen für den Betrieb einer solchen Organisation anhand eines umfassenden Konzeptes. Ein Pilot mit konkreten Tätigkeiten und Massnahmen, welche später Teil der aufzubauenden Organisation sein sollen, wird bereits im ersten Halbjahr 2021 gestartet. Dies ermöglicht die praxisnahe und schrittweise Erarbeitung der Angebote und Aufgaben der Organisation zusammen mit Produzenten, Dienstleister und Distributoren.
Anfangs Mai starteten wir in Trun am Bahnhof mit dem Schulgarten-Projekt: Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klasse aus Trun gestalteten wir den brach liegenden Bahnhofsgarten um. Seit 10 Jahren wird der Garten nicht mehr genutzt. Wir legten gemeinsam mit den fleissigen Schülern einen Kartoffelacker an, pflanzten Erdbeeren, setzten Beerensträucher und einen Obstbaum und verpflanzten die selbst gezogenen Sonnen- und Ringelblumen. Zwei aktive Gartentage mit viel Schweiss, Dreck und Muskelkraft! Schauen Sie beim Bahnhof Trun vorbei und beobachten Sie, wie der Garten neue Formen annimmt.
Der Garten wird uns von der RhB zur Verfügung gestellt, herzlichen Dank. Das Projekt führt der Verein agricultura gemeinsam mit dem WWF Graubünden (Projekt Grüne Korridore) und Bioterra durch. Vielen Dank für die Zusammenarbeit.
Ein Schuljahr im Wald - das ist das Ziel des Programms Waldtrophy. Natürlich sind wir nicht tagtäglich im Wald. Aber an fünf Tagen über das ganze Schuljahr verteilt gehen wir mit den Kindern der 3. und 4. Klasse nach draussen, lernen den Wald, die Bäume, die Tiere des Waldes, aber auch die Naturgefahren, das Holz und die Nutzung desselben kennen. Ziel ist es, dass die Kinder einen praktischen und erlebnisreisen Zugang zum Thema Wald und Holz erhalten. Dabei kommen sie mit jenen Menschen in Kontakt, die täglich im und um den Wald arbeiten – mit den Förstern, den Wildhütern oder dem Schreiner vom Dorf. Drei Waldtage finden im und um das Waldhaus Academia Vivian auf Stagias statt.
Im Schuljahr 2017/2018 führen wir das Projekt Waldtrophy mit der 3./4. Klasse von Disentis und Sedrun durch. Das Projekt wird finanziell ermöglicht durch die Unterstützung des Amtes für Wald und Naturgefahren AWN Graubünden. Herzlichen Dank dafür! Danke auch den Forstämtern, der Wildhut sowie der Schreinerei Giossi SA / Ursin Schmid in Rueras für ihre praktische Mithilfe bei der Durchführung der Waldtrophy 2017/2018.
Der Klosterstall, entworfen vom Architekten Gion A. Caminada, ist da errichtet worden, wo im Jahr 2006 der alte Klosterstall abgebrannt ist. Der Klosterhof gehört dem Benediktinerkloster Disentis. Die Familie Pascal und Nicole Scheuber sind Pächter des Hofes. Zurzeit leben rund 45 behornte Milchkühe der Rasse Original Braunvieh und deren Jungvieh auf dem Betrieb. Die Milch, die die Kühe des Klosterstalls produzieren, wird in der benachbarten „Sennaria“ zu Bündner Bergkäse verarbeitet.
Der Besucherstall steht interessierten Menschen jeden Tag offen – ein Steg führt den Besucher durch das Stallgebäude. Dort können sie die Kühe beobachten, ohne den landwirtschaftlichen Betrieb zu stören. Der Freilaufstall und das Aussengehege sind für die natürlich behornten Kühe besonders tiergerecht konzipiert. Die Kälber im Aussengehege können gestreichelt werden. Für die „Kleinen“, Mensch wie Tier, eine schöne und faszinierend-aufregende Begegnung, die - wir geben es ja zu - ein betörendes Pafüm an den Besucher abgibt. Aber wer will denn ein solch schönes Erlebnis so schnell wieder vergessen? Im Sommer sind die Tiere allerdings auf der Alp, der Stall steht in dieser Zeit leer.
Einen vertieften Einblick in die Landwirtschaft unserer Region erhalten Sie auf unseren Führungen.
Die in der Region produzierte Milch kann dank der Senneria Surselva auch hier verarbeitet werden; die Wertschöpfung bleibt so im Tal. In der Käserei werden verschiedene Sorten Bündner Bergkäse und Mutschli hergestellt. Die Aktionäre des Unternehmens sind mehrheitlich die Milchbauern der oberen Surselva. Die Aktiengesellschaft ist ein Zusammenschluss der Milchgenossenschaften Trun und Disentis/Sedrun. Seit dem Jahr 2013 wird die Sennaria durch die Dörig Käsehandel AG geführt. Auch sie wurde vom Architekten Gion A. Caminada entworfen.
Sie ist täglich von ca. 4.00 bis 17.00 Uhr für Besucher auch ohne Voranmeldung geöffnet. Sichtbar produziert wird bis ca. 9.00 Uhr. Der dort produzierte Käse können Sie von Montag bis Samstag von 8.00 – 12.00 Uhr im Hofladen kaufen. Ausserhalb der Ladenöffnungszeiten können Sie Käse-Portionen in der Selbstbedienungsvitrine beziehen.
Informationen zu Führungen: Tel. 081 936 48 00 oder info(at)agricultura.ch, www.agricultura.ch/schulenundgruppen
Informationen zur Dörig Käsehandel AG: www.doerig-kaesehandel.ch
Die Academia Vivian ist ein Waldschulzimmer und eine Waldhütte auf 1600 m.ü.M. Sie befindet sich in Stagias oberhalb von Disentis – dort, wo der Orkan Vivian den Wald vor 25 Jahren zu Boden geworfen hatte.
Uns ist es wichtig, sowie Kinder und Jugendliche wie auch Erwachsene raus in die Natur zu bringen. Dieser friedliche Lern- und Erholungsort liegt inmitten eines Birkenwaldes mit Aussicht auf die umliegenden Täler. Wir organisieren dort Exkursionen und Thementage für Gruppen und Schulen sowie kulturelle Veranstaltungen. Zudem vermieten wir dieses besondere Waldhaus für private Anlässe, Kurse oder an Schulklassen.
Ein alter Alpstall über Sumvitg, welcher nur noch gelegentlich benutzt wurde, ist 2012 zu einer traumhaften Herberge umgebaut worden. Gekocht wird ausschließlich mit dem Holzofen, der Strom kommt von der Sonne und die Speisen bestehen aus lokalen oder biologischen Produkten. Ein friedvoller Ort: für Projektwochen, Feste aller Art oder als wunderschöne Unterkunft für Wanderer.
Seit 1828 werden in der Destillaria in Surrein Schnäpse gebrannt. Die Familie von Gion und Anna Candinas führen neben der Brennerei ein Bio-Bauernhof in der dritten Generation. Deren Spezialität ist der Enzianschnaps, produziert werden jedoch über 20 Sorten aus regionalen Früchten oder Kräutern. Auch Most aus lokalen Äpfeln wird hergestellt. Bei der Führung durch die neue Brennerei und bei der Degustation der Schnäpse erhalten die Besucher einen Einblick in dieses spannende Handwerk mit großer Tradition und einem köstlichen Endprodukt.
*Diese Projekte wurden von Bund und Kanton Graubünden sowie der Schweizer Berghilfe mitfinanziert.